"Basketball: Basketball? Ja, diesen Sport gibt es noch in Friedrichshafen!

In den Schatten gestellt von Volleyball und Co. existiert er derzeit still und leise in den Abteilungsreihen des VfB. Das war nicht immer so. Vor sechs Jahren folgte auf die Gründung der so genannten „Pirates“ ein wahrer Siegeszug: Vier Jahre in Folge stiegen sie Liga für Liga auf, schafften es dank solider Sponsorpolster bis in die Regionalliga.
Doch in jüngster Zeit war es still geworden um die Abteilung der Piraten. Intern hatte es gekriselt. Da sei unter anderem zu spekulativ und zu risikofreudig in die Zukunft geschaut worden, Sponsoren sprangen ab, die Jugendarbeit sei vernachlässigt worden, man habe gegeneinander agiert, statt an einem Strang zu ziehen, hört man aus dem Umfeld. Die Konsequenz: der finanziell bedingte Rückzug der ersten Mannschaft aus der Regionalliga vergangene Saison. Mit den Folgen muss sich nun die neue Abteilungsleitung, bestehend aus dem 44-jährigen Thomas Vowinkel und seinem Stellvertreter Oliver Wagner (28), abmühen „Wir tragen ein schweres Erbe“, sind sich die beiden einig.

Mit der neuen Leitung weht ein frischer Wind durch die Abteilung, die Zeichen stehen auf Neuanfang. Zwar lassen sich die Probleme – selbst mit der besten Einstellung – nicht einfach wegzaubern, aber Vowinkel und Wagner planen gezielt gegen sie vorzugehen. Das Hauptaugenmerk liege nun vor allem auf der Sponsorensuche und der Jugendarbeit, die die vergangenen Jahre vernachlässigt worden sei. Momentan sehen die Spielerreihen recht licht aus. Es gibt derzeit nur eine U 18 und eine 2. Herren (Kreisliga) bei den Pirates. Es fehlt einerseits an Nachwuchs, andererseits an leistungsstarken Spielern mit Oberliganiveau für die „Erste“.

„Wir wollen uns einen starken Grundstock aufbauen und uns nächste Saison mit Spielern aus der Region in der Oberliga behaupten“, meint Wagner, der hauptberuflich bei Tognum im IT-Bereich arbeitet. „Dafür werden wir ordentlich Werbung machen müssen – auch in den Schulen. Denn was den Beliebtheitsgrad von Basketball angeht, ist diese Region sozusagen ‚Entwicklungsland’“, schmunzelt Abteilungsleiter Vowinkel. Das beste Einstiegsalter sei so von zwölf bis 14 Jahren, wie beide aus eigener Erfahrung berichten können. Auf die Frage, was sie dazu bewegt, sich diesem Sport so intensiv zu widmen, fangen ihre Augen sportlertypisch an zu leuchten: „Basketball ist schnell und intensiv – innerhalb weniger Minuten kann alles passieren, kann sich alles ändern. Das Spiel ist genauso abwechslungsreich wie unberechenbar. Basketball ist pure Faszination für uns.“

Letztendlich sieht es zwar so aus, als müssten die Pirates des VfB Friedrichshafen wieder von ganz vorn anfangen. Aber sie sind fest entschlossen, sich wieder einen Namen zu machen, der sich auch neben einer Volleyballschlagzeile behaupten kann.

Zwei Partien am Wochenende

Wer sich von der Leistungsstärke der Pirates und Basketball selbst ein Bild machen möchte, hat am Samstag die Chance dazu. Um 18 Uhr bestreitet die erste Mannschaft ein Pokalspiel gegen Landesligist VfL Kirchheim. Sie würde sich über jeden Zuschauer in der Sporthalle der Beruflichen Schulen freuen. Genauso wie die U 18, diese absolviert ab 16 Uhr das erste Relegationsspiel zur Landesliga gegen die SSG Ulm."

Zitat: Südkurier-Artikel von 27.01.2011

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals beim Südkurier bedanken und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit.